Der besondere Film

Im Mai 1946 erhielt die DEFA als erstes deutsches Filmunternehmen von der sowjetischen Besatzungsmacht die Lizenz zur Produktion. Dies setzte eine Filmproduktion in Gang, die besonders in den ersten Jahren einen neuen Geist atmen wollte, der nichts mit der Tradition des UFA-Films gemein haben sollte. Gerade in diesen Jahren ist eine Reihe von DEFA-Filmen entstanden, die heute als Klassiker des deutschen Films gelten. Ob Komödie oder Drama, ob Propagandafilm oder Verbotsfilm, ob Durchschnittsware oder Meisterwerk - wer sich ein Bild vom Leben in der DDR mit all seinen Schattierungen machen möchte, der kommt an der DEFA nicht vorbei. Sie ist eine Schatzgrube geblieben, in der es immer wieder Neues zu entdecken gibt, so den Regisseur Peter Pewas. Gerade in ihren Anfängen ist der DEFA-Spielfilm besonders interessant. Diese frühen Filme verschaffen uns ein authentisches Bild von der Nachkriegszeit. Peter Pewas war ein Außenseiter der deutschen Filmgeschichte, der eigene Ideen durchsetzen wollte und überall aneckte. So konnte er nur wenige Filme verwirklichen. Seinen wohl wichtigsten Film drehte er bei der DEFA im Jahr 1947, Straßenbekanntschaft. – Dieser Film ist für junge Menschen besonders geeignet. Denn in diesem filmischen Dokument wird die deutsche Nachkriegsgeschichte konkret greifbar. Eine Geschichtsstunde, mal etwas anders.

Vortrag mit Dr. Katrin Sell und anschließender Filmvorführung.