BUBONIX + guests
Alte Straßenköter-Weisheit: Die besten Partys sind immer die, zu denen man nicht eingeladen ist. Man braucht sich keine Gedanken um die Abendgarderobe zu machen, hat außer einem halbvollen, abgestandenen Wegbier nix in der Hand, was als Mitbringsel herhalten könnte, bedient sich gleichwohl mit absoluter Selbstverständlichkeit am Schnapsregal des Gastgebers, hinterlässt als Überraschung für den Tag danach eine Stange Mittelstrahl im Zahnputzbecher und tanzt vor allen Dingen möglichst auf allen Tischen so, dass man immer mit dem Kopf voran in der Hochzeitsbowle landet. Die Zuschauer sollen sich schließlich an diesen wunderschönen Abend erinnern können. Möglichst für immer. BUBONIX aus Limburg machen das, um das oben skizzierte Wedding-Crasher-Prozedere mal durch die Subkultur-Szene-3D-Brille mit einer Tüte Popcorn in der Hand anzuschauen, seit Jahren nicht anders. Jene bandgewordene Voodoo-Zeremonie des Punk und Hardcore um Sänger und Vorzeige-Wildsau Thorsten Polomski hat eigentlich immer schon auf jeder Party den größten Eindruck hinterlassen, und das obwohl (oder aber eben gerade weil) sie eigentlich nie und nirgendwo so richtig reingepasst hat. Das war schon auf alten Scheiben vor gut 15 Jahren nicht anders. Und jene wunderbar unbedarfte Assitüde treibt die frisch reunierte auf ihrem Album "Through The Eyes" so auf die Spitze, dass man mit debilem Grinsen und ungläubigem Kopfschütteln vor dem Plattenspieler hockt und die HC-Punk-Referenz-Synapsen im Kopf so wild flackern.