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Bild: Laura Immler

WERKSTATT: WO DIE SCHÖNEN TROMPETEN...

WERKSTATT: WO DIE SCHÖNEN TROMPETEN BLASEN

FACHBETRIEB RITA GRECHEN (LEIPZIG/DRESDEN/MÜNCHEN/LINZ)

Eine räumlich-musikalische Verunsicherung der Begriffe Heimat und Tradition.

Die Begriffe Heimat und Tradition haben aktuell Konjunktur, nicht nur am rechten Rand sondern gesellschaftsübergreifend. Die Sehnsucht, die durch sie befriedigt werden soll, lässt sich vielleicht historisch einordnen. Die Industrialisierungen des 19. Jahrhunderts, die Fabriken wie die Baumwollspinnerei hervorbrachten, deuteten allzu klar eine Umwälzung der gesellschaftlichen Ordnung an, in der die Rolle des Menschen unsicher schien. Also wurden (in Mode, Philosophie, Kunst und Alltag) Vergangenheiten ländlicher Idylle heraufbeschworen, die es so nie gegeben hatte. Menschen, die sich von der Großstadt entwurzelt, von Maschinen abgelöst, oder von sich emanzipierenden Frauen* in die Ecke gedrängt fühlten, besonnen sich auf vermeintlich ursprüngliche Ausdrucksformen zurück, suchten in ihnen Sicherheit und Stabilität. Komponist*innen wie Clara und Robert Schumann oder Gustav Mahler betonten in ihren Volksliedern diese Fragilität, irritierten die Lieder, ließen sie nur noch zitathaft wirken.