Mikwe Endingen 2025 | Gruppe (>10 P.)
Die Mikwe ist ein Tauchbad, das jüdischen Frauen und Männern zur rituellen und geistigen Reinigung des Körpers dient. Sie ist eine der ältesten und wichtigsten Institutionen des Judentums. Das Wasser in der Mikwe (hebräisch für versammeln / ansammeln) muss aus lebendigen Quellen stammen, also etwa fliessendes Regen- oder Quellwasser sein. Bis heute spielt die Mikwe eine zentrale Rolle im jüdischen Leben. Viele Fromme nehmen vor Fest- und Fasttagen ein rituelles Tauchbad. Personen, welche zum jüdischen Glauben übertreten, sind zum Untertauchen in der Mikwe verpflichtet, ebenso Frauen nach der Menstruation und nach einer Geburt. Auch aus nichtjüdischer Hand erworbenes oder rituell unrein gewordenes Geschirr muss der Zeremonie des Untertauchens unterzogen werden.
Hinter den sorgfältig platzierten, hochliegenden Fenstern im Erdgeschoss befand sich das 1867 vom Badener Architekten Caspar Joseph Jeuch entworfene rituelle Tauchbad der jüdischen Gemeinde Endingen. Das Bad mit eigener Quelle bestand aus einem Umkleideraum und einem engen, tiefen Becken, zu dem Stufen hinunterführen. Das Becken ist bis heute erhalten geblieben. Es ermöglicht das vom Ritus verlangte vollständige Untertauchen. Im ersten Stock war stets eine Wohnung. Die Mikwe steht seit 1998 unter kantonalem Denkmalschutz.